Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Addiction (von der Society for the Study of Addiction) veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass der Umstieg vom Rauchen aufs Vaping oder den Mischkonsum deutlich weniger schädlich ist. Diese Sekundäranalyse wurde im Anschluss an eine systematische Überprüfung durchgeführt und umfasst neun Studien aus Griechenland, Italien, Polen, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Sie umfasst 1.299 erwachsene Teilnehmer, die brennbare Zigaretten (BZ) rauchten, vollständig von BZ auf E-Zigaretten (EZ) umstiegen oder sowohl BZ als auch EZ benutzten (Mischkonsumenten).
Bei einer Sekundäranalyse arbeiten die Forscher mit bereits erfassten Bestandsdaten (Sekundärdaten), um eine neue Studie durchzuführen. Dies ermöglicht Forschern die Arbeit mit großen Datensätzen, da sie Daten aus mehreren Studien einbeziehen können. Bei einer systematischen Überprüfung werden sowohl alle vorhandenen Studien als auch die Sekundärforschung (Forschung über Forschung) verwendet. Eine hochwertige systematische Überprüfung ist eine der zuverlässigsten Quellen für klinische Erkenntnisse, da sie alle verfügbaren primären Forschungsergebnisse zu einer Forschungsfrage präzise zusammenfasst.
Die Messungen für die Studie wurden anhand von Kohlenmonoxid (CO) und anderen Biomarkern durchgeführt. Biomarker (biologische Marker) sind biologische Moleküle, die in Körperflüssigkeiten oder Geweben vorkommen und auf einen normalen oder abnormalen Prozess bzw. einen Zustand oder eine Krankheit hinweisen. Durch Messung der Biomarker konnten die Forscher aufzeigen, wie sich die schädlichen Biomarker in Abhängigkeit vom Rauch- bzw. Vaping-Verhalten der Teilnehmer verändern.
Die Studie ergab, dass der ausgeatmete CO-Gehalt (eCO) bei Teilnehmern, die vollständig auf EZ umgestiegen waren, niedriger als bei Teilnehmern, die nur BZ rauchen oder Mischkonsumenten sind. Außerdem war der eCO-Gehalt bei Mischkonsumenten deutlich niedriger als bei Teilnehmern, die nur BZ rauchen. 13 Biomarker wurden gemessen, um EZ und BZ zu vergleichen: hiervon wiesen 12 in den EZ-Gruppen niedrigere Werte auf. 25 Biomarker wurden beim Vergleich von EZ mit BZ und Mischkonsum gemessen: hiervon waren die Ergebnisse in den EZ-Gruppen bei 12 Messwerten und in den Mischkonsum-Gruppen bei 5 Messwerten niedriger.
Diese Sekundäranalyse bestätigt, dass die ausschließliche Verwendung von EZ mit niedrigeren Werten schädlicher Biomarker verbunden ist als die ausschließliche Verwendung von BZ oder beim Mischkonsum. Dies bekräftigt den verbreiteten wissenschaftlichen Konsens, dass die größten gesundheitlichen Verbesserungen durch den vollständigen Verzicht auf BZ erzielt werden und dass EZ eine risikoärmere Alternative darstellen, die auch Vorteile bei der Schadensminimierung bietet (auch wenn sie nicht völlig risikolos ist). Eine Analyse in Form dieser Studie liefert nicht nur Informationen für die Debatten über die potenziellen Schäden und Vorteile des Mischkonsums, sondern veranschaulicht auch die Veränderungen, die ein Raucher beim vollständigen Umstieg auf EZs oder den Mischkonsum erwarten könnte.
Weitere Informationen zur Schadensbegrenzung beim Tabakkonsum finden Sie unter www.tobaccoharmreduction.net.