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SCHWEDENS EINDRUCKSVOLLER ERFOLG BEIM RAUCHVERBOT BIETET EINEN LEITFADEN, DER MILLIONEN MENSCHENLEBEN RETTEN KÖNNTE – NEUER UMFASSENDER BERICHT

_ Gesundheitsexperten fordern weltweit Länder auf, dem Beispiel Schwedens zu folgen _

STOCKHOLM, Schweden, 14th March

ÖFFENTLICHE Gesundheitsexperten haben heute (DIENSTAG) einen bedeutenden neuen Bericht veröffentlicht, um auf den historischen Meilenstein hinzuweisen, dass Schweden Europas erstes „rauchfreies" Land werden wird.

Schweden ist auf dem besten Weg, in den kommenden Monaten unter die 5 %-Prävalenzrate des Tabakkonsums zu fallen. Unterhalb dieses Wertes gilt ein Land offiziell als „rauchfrei".

Kein anderes EU-Land ist imstande, die gleiche Leistung zu erbringen, und keines der Länder ist derzeit auf Kurs, das EU-Ziel bis 2040, also in 17 Jahren, zu erreichen.

Die bahnbrechende Strategie des Landes, mit der die schädlichen Auswirkungen des Tabakrauchens minimiert und Leben gerettet werden sollen, wird in einem neuen Bericht mit dem Titel " _ The Swedish Experience: A roadmap for a smoke-free society _" (zu Deutsch „Schwedens Erfahrungen: Ein Leitfaden für eine rauchfreie Gesellschaft"), der heute auf einem internationalen Forschungsseminar in Stockholm vorgestellt wurde (Link).

Den Autoren des Berichts zufolge könnte der schwedische Ansatz, der Methoden zur Eindämmung des Tabakkonsums mit Strategien zur Schadensminimierung kombiniert, im nächsten Jahrzehnt 3,5 Millionen Menschenleben retten, sollten andere EU-Länder ähnliche Maßnahmen ergreifen.

„Raucherentwöhnung wie in Schweden rettet Leben", sagt Dr. Anders Milton, einer der Autoren des Berichts. „In Schweden wurden so jährlich mehr als 3.400 Menschenleben gerettet. Würden alle anderen EU-Länder Schwedens Beispiel folgen, könnten allein in der EU in den kommenden zehn Jahren 3,5 Millionen Menschenleben gerettet werden."

Kombination von Tabakkontrolle und Schadensminimierung

Das schwedische Modell kombiniert die Empfehlungen des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakkonsums (FCTC), einschließlich der Reduzierung von Angebot und Nachfrage nach Tabak und des Rauchverbots an bestimmten Orten, fügt aber ein wichtiges Element hinzu: die Akzeptanz rauchfreier Produkte als weniger schädliche Alternativen.

„Es geht darum, die Eindämmung des Tabakkonsums mit der Schadensminimierung zu verbinden", erklärt Dr. Delon Human, einer der Autoren des Berichts. „Es gibt keine risikofreien Tabakprodukte, aber E-Zigaretten zum Beispiel sind zu 95 % weniger schädlich als Zigaretten. Für einen Raucher ist es viel besser, von herkömmlichen Zigaretten auf E-Zigaretten oder Nikotinbeutel umzusteigen, als das Rauchen fortzusetzen."

Nutzen für die öffentliche Gesundheit für den Einzelnen und die Gesellschaft

Die Vorteile der schwedischen Strategie sind enorm: Das Land hat EU-weit den niedrigsten Prozentsatz an tabakbedingten Erkrankungen und eine um 41 % niedrigere Krebsinzidenz als andere EU-Länder. Der Bericht beschreibt auch, wie der Prozentsatz der Raucher in Schweden innerhalb von 15 Jahren von 15 Prozent auf 5,6 Prozent der Bevölkerung gesunken ist. Damit ist das Land auf dem besten Weg, den „Rauchfrei"-Status 17 Jahre vor der EU-Zielvorgabe von 2040 zu erreichen.

„Schweden hat eine sehr erfolgreiche Tabakstrategie, die exportiert werden sollte", so Professor Karl Fagerström, der ebenfalls Mitautor des Berichts war.

„Es wäre von enormem Nutzen für die Welt, wenn mehr Länder wie Schweden Maßnahmen ergreifen würden, die Angebot und Nachfrage reduzieren und gleichzeitig differenzierte Steuersätze vorsehen, die den Rauchern finanzielle Anreize bieten, von Zigaretten auf weniger schädliche Alternativen umzusteigen", fügte Dr. Fagerström hinzu.

Über den Bericht

Der Bericht wurde von Health Diplomats in Auftrag gegeben. Dabei handelt es sich um eine internationale Organisation, die sich für einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung einsetzt und Innovationen sowie die Anwendung von Schadensbegrenzung fördert, um die negativen Auswirkungen von Alkohol, Lebensmitteln, Nikotin und Drogen zu minimieren.

Der vollständige Bericht ist hier verfügbar: Link

Einige der Schlussfolgerungen des Berichts und Vorschläge für die Umsetzung in anderen Ländern.

  1. Rauchfreie Produkte als weniger schädlich anerkennen und ihr deutlich geringeres Risiko im Vergleich zum Rauchen aufzeigen. Raucher zum Umstieg von Zigaretten auf weniger schädliche Alternativen ermutigen.

  2. Faktenbasierte Informationen bereitstellen. Selbstverständlich gibt es keine risikofreien Tabakprodukte. Doch E-Zigaretten sind beispielsweise zu 95 % weniger schädlich als Zigaretten. Der Umstieg von herkömmlichen Zigaretten auf E-Zigaretten ist für Raucher natürlich besser, aber keineswegs ohne Risiko.

  3. Politische Maßnahmen, die rauchfreie Alternativen leichter zugänglich als Zigaretten machen. So könnten beispielsweise steuerliche Anreize für Raucher geschaffen werden, auf weniger schädliche Zigaretten umzusteigen.

Über die Autoren des Berichts:

Dr. Anders Milton, ehemaliger Vorsitzender der Schwedischen Ärztekammer, des Schwedischen Roten Kreuzes und des Weltärztebundes.

Prof. Karl Fagerström, Dozent und international anerkannter Experte für Suchtforschung und Raucherentwöhnun

Dr. Delon Human, Facharzt für globales öffentliches Gesundheitswesen. Ehemaliger Berater für Fragen der öffentlichen Gesundheit, u. a. von drei WHO-Generaldirektoren und des UN-Generalsekretä

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